Eingerissene Mundwinkel – Schmerzhaft, aber harmlos

Wir alle kennen sie: Risse an den Mundwinkeln. Aus medizinischer Sicht handelt es sich dabei um sogenannte Rhagaden, die zwar sehr schmerzhaft für die Betroffenen sind, meist aber harmlose Ursachen haben. Akute Risse an den Mundwinkeln haben meist keinen ernstzunehmenden Hintergrund, dauerhaft eingerissene Mundwinkel deuten dagegen auf eine schlechte Wundheilung hin. Warum Mundwinkel so leicht einreißen und was sich dagegen unternehmen lässt, werden wir Ihnen in diesem Beitrag erklären.

Warum reißen Mundwinkel ein?

Die Haut im Gesicht ist viel empfindlicher als die Haut am Rest des Körpers. Das gilt insbesondere für die Hautpartie um die Lippen herum, in der sich keine Talgdrüsen befinden, die Talg produzieren und dadurch die Haut schützen würden. Gerade die Haut um den Mund herum ist daher sehr anfällig und empfindlich. Bei Bewegung oder mechanischer Reizung neigt die sensible Haut dann dazu, leicht einzureißen. Und durch konstante Bewegung der schon leicht eingerissenen Haut – zum Beispiel beim Sprechen oder Essen – vertiefen sich die Risse noch und werden zu einem schmerzhaften Problem.

Neben trockener Haut können noch weitere Faktoren ein Einreißen der Mundwinkel und damit die Entstehung von Rhagaden begünstigen:

Vitaminmangel: Insbesondere ein Mangel an Vitamin B und Eisen gilt als einer der Hauptauslöser für eingerissene Mundwinkel. Bei dauerhaften Rhagaden kann ein Arzt einen entsprechenden Bluttest machen, um einen Vitaminmangel als Ursache für dauerhaft eingerissene Mundwinkel auszuschließen.

Infektionen: In den kleinen Mikro-Rissen, die schnell in der empfindlichen Haut auftreten, können sich Bakterien oder Viren einnisten und für eine noch schlimmere Entzündung sorgen. Gerade bei länger anhaltenden Rissen in den Mundwinkeln sollte ein Arzt prüfen, ob eine Infektion vorliegt.

Chronische Krankheiten: Auch einige (Haut-)Krankheiten können die Entstehung eingerissener Mundwinkel begünstigen. Besonders häufig leiden Menschen mit Neurodermitis unter Rhagaden, aber auch Diabetes gilt als möglicher Risikofaktor. In diesem Fall sind die eingerissenen Mundwinkel nur eine Begleiterscheinung der eigentlichen Erkrankung und sollten auch entsprechend behandelt werden.

Allergien: Alternativ sollte man überprüfen, ob eine Allergie als Auslöser für eingerissene Mundwinkel in Frage kommt – zum Beispiel auf die verwendeten Lippenpflegeprodukte. Dies lässt sich mit einem speziell darauf ausgerichteten Allergierest schnell und unkompliziert überprüfen.

Was tun gegen eingerissene Mundwinkel?

Wer etwas gegen eingerissene Mundwinkeln tun möchte, sollte auf die richtige Pflege der empfindlichen Haut achten. Bei kleineren Rissen und einer akuten Entzündung eignen sich Wundcremes mit Dexpanthenol oder Kamille, die mehrmals täglich auf die betroffene Stelle aufgetragen werden sollten. Dadurch werden nicht nur die Schmerzen gelindert, sondern auch die Entzündungen können aktiv behandelt werden. Außerdem sollte für die Dauer der Entzündung die Ernährung leicht angepasst werden: Achten Sie darauf, möglichst keine scharfen oder sauren Speisen zu sich zu nehmen, die die Mundwinkel noch zusätzlich reizen könnten. Stattdessen kann eine abwechslungsreiche, vitaminreiche und gesunde Kost helfen, den Körper bei der Regeneration zu unterstützen und damit die Entzündung zu lindern. Heilen die Rhagaden auch nach mehreren Tagen nicht ab, kontaktieren Sie uns gerne.